18.01.16 | Redakteur: Dr. Anna-Lena Idzko

Richtiges Bauteil gefunden? Datenbrillen helfen künftig bei der Suche, indem sie Regalfach und Artikelnummer einblenden.

Mit dem gemeinsamen Forschungsprojekt ?4.0-Ready? wollen Wissenschaftler des IPH und IPRI kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, sich schnell einen Überblick über interaktive Assistenzsysteme zu verschaffen. Auch bei der Einführung von Datenbrille und Co. wollen die Forscher Hilfe leisten.

Datenbrillen, Tablets und Headsets revolutionieren den Arbeitsalltag in der Produktion. Die Brillen sollen künftig bei der Auswahl der richtigen Bauteile helfen und jeden Montageschritt direkt ins Sichtfeld des Arbeiters projizieren. Maschinen lassen sich per Headset oder Tablet steuern, und bei der Inventur sollen Clipboard und Stift überflüssig werden, wenn die Bestände per Sprachsteuerung in den Computer eingegeben oder per Datenbrille automatisch erfasst werden.

In fast jedem Produktionsunternehmen können solche interaktiven Assistenzsysteme die Arbeit erleichtern und beschleunigen, sind Wissenschaftler des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) und des International Performance Research Institute (IPRI) überzeugt ? deshalb wollen sie kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung unterstützen.

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Denn ist es nicht damit getan, Datenbrillen zu kaufen und an die Mitarbeiter zu verteilen ? die Geräte müssen auch mit den Computern des Unternehmens vernetzt werden, Arbeitsabläufe müssen verändert und die Mitarbeiter entsprechend geschult werden.

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?Manche Unternehmen sind bei der Digitalisierung schon sehr weit und können problemlos neue Technologien einführen. Andere haben noch Nachholbedarf ? ihnen wollen wir Schritt für Schritt zeigen, wie sie interaktive Assistenzsysteme in die Produktion integrieren können?, sagt Stefan Willeke, der das Forschungsprojekt am IPH leitet.

Ob ein Unternehmen bereit ist für die Einführung von Datenbrillen und Co., kann es künftig mit der Methode überprüfen, die die Wissenschaftler in den kommenden zwei Jahren entwickeln wollen. Damit lässt sich bewerten, ob die technischen Voraussetzungen in Form von Datenschnittstellen, WLAN oder spezieller Hardware vorhanden sind, ob die Mitarbeiter die digitalen Helfer akzeptieren und ob die Arbeitsprozesse bereits digital organisiert sind.

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Aus all diesen Daten wird der sogenannte Reifegrad ermittelt. Ist er hoch genug, steht der Einführung nichts im Wege ? andernfalls werden Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen das Unternehmen seinen Reifegrad erhöhen und schließlich interaktive Assistenzsysteme einführen kann.

Maschinen steuern per Tablet und Headset: Interaktive Assistenzsysteme erleichtern den Arbeitsalltag in der Produktion ? auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Maschinen steuern per Tablet und Headset: Interaktive Assistenzsysteme erleichtern den Arbeitsalltag in der Produktion ? auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. (Bild: IPH / Ralf Büchler)

Das IPH gehört zu den Gründern des Kompetenzzentrums Industrie 4.0, das Firmen aus Niedersachsen und Bremen ab dem Frühjahr 2016 beim digitalen Wandel unterstützt ? mit kostenlosen Beratungsangeboten, Schulungen und einer Lernfabrik. So soll die Industrie von aktueller Forschung profitieren ? nicht nur zu interaktiven Assistenzsystemen, sondern beispielsweise auch zur Mensch-Maschine-Interaktion und zu vernetzten Fabriken.

Für das aktuelle Forschungsprojekt ?4.0-Ready? suchen die Wissenschaftler noch Partner, insbesondere Hersteller von interaktiven Assistenzsystemen. Sie kennen die Anforderungen zur Einführung der Technologien genau, können ihr Knowhow aus der Praxis beitragen und profitieren später davon, wenn dank des Industrie-4.0-Leitfadens auch kleine und mittlere Unternehmen Assistenzsysteme einführen können.

Möchten Sie sich mit Ihrem Unternehmen am Forschungsprojekt beteiligen? Dann melden sich bis zum 22. Januar bei Stefan Willeke unter der Telefonnummer (0511) 279 76-442 oder per E-Mail an [email protected]. Das erste Projekttreffen findet am 26. Januar am IPRI in Stuttgart statt.

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