
Was tun, wenn Google Street View den Färöer-Inseln die kalte Schulter zeigt? Bei einer Bevölkerung von knapp 50.000 Menschen und 80.000 Schafen lag die Lösung auf der Hand: Frei laufende Schafe werden mit 360-Grad-Kameras ausgestattet. Deren Bilder werden auf Street View hochgeladen ? und fertig ist Google Sheep View.
Die Initiatorin der Aktion, mit der die Färinger der Welt ihre Inseln präsentieren wollen, heißt Durita Dahl Andreassen. Die 30-jährige Schauspielerin ist davon überzeugt, dass die zwischen Schottland und Island gelegene Inselgruppe ?der schönste Platz auf Erden? ist. Leider aber kann sie die Schönheit der Inseln nicht mit anderen teilen, da Google Street View noch nicht auf den Archipel vorgedrungen ist.
Da nicht abzusehen war, wann Google seine Kamerafahrzeuge auf die Inselgruppe schickt, griffen die Insulaner zur Selbsthilfe. Da die Schafe auf dem Archipel praktisch frei herumlaufen, sind sie in der Lage, auch zu den entlegensten Orten der Inseln zu gelangen. Was also lag näher, als eine Handvoll Schafe mit 360-Grad-Kameras auszustatten? Ein Smartphone dient als Übertragungseinheit, für den notwendigen Strom sorgen Solarzellen.
Ein Schäfer stellte die Schafe zur Verfügung, ein befreundeter Färinger bastelte ein Geschirr, das es den Tieren ermöglicht, die Kamera und das Smartphone auf dem Rücken zu tragen, während sie über die Insel streifen. Die dabei erzeugten Bilder lädt Durita Dahl Andreassen auf Google Street View hoch und sorgt dafür, dass die weißen Flecken auf der Insel immer kleiner werden.
Da die Schauspielerin auf den Färoern aufgewachsen ist, kam sie ganz natürlich von Kindheit an mit Schafen in Berührung. Im Zuge des Projekts achtete sie darauf, dass das Geschirr und die Kameras die Tiere so wenig wie möglich belasten. Außerdem wurden Tiere ausgewählt, die sich dafür am besten eigneten.
Sogar das offizielle Tourismusbüro der Färöer zeigte sich von der Idee begeistert. Wer auf die Seite ?visitfaroeislands.com? kommt, wird sofort mit einer Aufnahme begrüßt, die vom Rücken eines Schafs stammt.
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