
Wo steht Deutschland aktuell auf dem Weg zur Digitalisierung und wie schneidet es im internationalen Vergleich ab? Was ist zu tun, um die deutsche Performance weiter zu verbessern? Der VDE hat dazu seine 1.300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik befragt.
Die wesentlichen Ergebnisse des VDE Tec Report 2017 lauten: Der wichtigste Innovationstrend 2017 ist die Elektromobilität, die in diesem Jahr noch vor Industrie 4.0 und Energieeffizienz auf Platz 1 liegt. 61 Prozent erwarten von ihr die größten Innovationspotenziale. 64 Prozent meinen, dass die erste heiße Phase des digitalen Wandels in Deutschland bis 2025 erfolgreich abgeschlossen ist.
72 Prozent sind davon überzeugt, dass der digitale Wandel den Standort Deutschland stärkt. Daran hat die starke Innovationstätigkeit der Elektro- und IT-Branche einen großen Anteil: 96 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen rechnen mit gleichbleibenden oder steigenden F&E-Budgets.
Elektromobilität fährt auf Pole Position
61 Prozent erwarten von der Elektromobilität besonders große Innovationspotenziale für den Technik-Standort Deutschland. Damit liegt E-Mobility noch vor Industrie 4.0 (54 Prozent) und Energieeffizienz (53 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet E-Mobility einen Zuwachs von 7 Prozent und Industrie 4.0 sogar um 10 Prozent, während ?Energiewende-Technologien? schwächer tendieren.
Den größten Rückgang unter ihnen verzeichnet die Energieeffizienz, die 11 Prozent einbüßt. Von IT-Sicherheit, Smart Car/Autonomes Fahren und Internet der Dinge erwartet etwa jeder Dritte große Innovationspotenziale, von Smart Home und Robotik jeder Vierte und von 5G und Künstlicher Intelligenz jeder Fünfte.
In den Bereichen Elektromobilität (49 Prozent), Industrie 4.0 (36 Prozent) und Smart Grid (31 Prozent) wird aktuell der größte Normungsbedarf gesehen. Rund ein Viertel verortet den größten Normungsbedarf in den Gebieten Internet der Dinge, IT-Sicherheit, Batterietechnologien und Smart Home, rund ein Fünftel im Bereich Smart Car/Autonomes Fahren.
37 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen rechnen 2017 mit steigenden, 59 Prozent mit gleichbleibenden F&E-Ausgaben. 2017 wird die Investitionstätigkeit insbesondere bei Unternehmen (43 Prozent) zunehmen, während die Hochschulen eher mit einer gleich bleibenden Tendenz rechnen (65 Prozent). Bemerkenswert ist, dass kleine Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten besonders stark auf Innovation setzen. In dieser Gruppe rechnen 51 Prozent mit einem Anwachsen der F&E-Ausgaben.
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