Google optimiert Android für Einsteigergeräte mit geringen Hardware-Spezifikationen ? und macht das OS damit noch interessanter für Märkte in Entwicklungsländern. Auf der Keynote zur Entwicklerkonferenz I/O 2017 stellte der Konzern soeben Android GO vor, eine auf Geräte mit begrenzten Ressourcen abgestimmte Variante von Android.
Die westliche Welt ist nicht repräsentativ, was Technologie angeht. Während die meisten Nutzer in unseren Gefilden Smartphones mit Quad- oder Octa-Core-Prozessoren nutzen, die über massenhaft Arbeits- und internen Speicher verfügen und fast überall pfeilschnell per LTE oder WLAN ins Netz gehen, sind in Entwicklungsländern Handys mit deutlich geringeren Spezifikationen verbreitet, Internetverbindungen zudem langsam, wenn überhaupt vorhanden. Android und vor allem seine Apps verlangen aber nach immer mehr Systemressourcen.
Googles Android-Go-Programm peilt diese Diskrepanz an. Mit Android O sollen ab kommendem Jahr alle Geräte, die mit 512 MB oder 1 GB RAM ausgestattet sind, automatisch Android Go starten. Dabei handelt es sich um eine angepasste Konfiguration des Betriebssystems, die dank verschiedener Maßnahmen wesentlich besser auf begrenzte Ressourcen ausgerichtet ist. Das Ganze erinnert an eine Weiterentwicklung von Android One, einer auf der Google I/O 2015 lancierten Initiative für Schwellenländer ? mit mäßigem Erfolg bislang.
Angepasstes Betriebssystem
Zunächst läuft die Android-Go-Konfiguration mit einem auf Ressourcenschonung optimierten Kernel und einem sparsameren System UI. Wenn Android Go aktiviert ist, wird dem Nutzer auch deutlicher signalisiert, wie viele Daten er schon verbraucht oder noch übrig hat. Google stellt den Mobilfunk-Anbietern ein API zur Verfügung, mit denen sie dem Nutzer seinen Datenverbrauch direkt auf OS-Ebene mitteilen können und man sein Datenvolumen direkt aufstocken kann. Zudem ist Googles Data-Saver-Modus standardmäßig aktiv. Google trägt damit der Tatsache Rechnung, dass in vielen Ländern Prepaid-Tarife Usus sind, in denen man Datenkontingente einzeln kauft.
Angepasste Apps

Google wird spezielle Go-Versionen seiner eigenen Apps auf den Markt bringen, die auf Ressourcenschonung hin optimiert sind. So wird YouTube Go beispielsweise in der Lage sein, Videos per WLAN vorab herunterzuladen oder gar zwischen Geräten nach dem Peer-to-Peer-Prinzip zu tauschen, ohne dass dafür Mobildaten verbraucht werden müssten.

Eigene Sektion im Play Store

Auf Android-Go-Geräten wird eine spezielle Sektion im Play Store sichtbar sein, die solche angepassten Apps, auch von Drittanbietern, auflistet. Hinweise zur Optimierung und die Kriterien, die erfüllt sein müssen, um dort gelistet zu werden, erfährt man auf Googles Website für Android-Entwickler.
Mehrsprachigkeit

Da ein wichtiger Anwendungsfall Übersetzungen und Unterhaltungen in verschiedene Sprachen sind, hat Google seine Tastatur Gboard weiterentwickelt. So werden nun noch mehr Sprachen unterstützt, auch kann man nun lautmalerisch eingegebene Texte in lateinischer Schrift direkt in andere Schriftsätze übertragen.
Android Go wird mit der nächsten Android-Version O starten und ab 2018 verfügbar sein. Weitere Details sollen aber noch in diesem Jahr bekannt gegeben werden.
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